Farbe und Musik

Als Absolventin des Postgraduate-Studiums beim “Institut für Musiktheorie und harmonikale Grundlagenforschung Wien”, beschäftigt sich Nobuko Akiyama seit einigen Jahren mit der Wechselwirkung zwischen der visuellen Wahrnehmung und der Musikwahrnehmung, die sogenannte Synesthäsie. Ein besonderer Anliegen ist ihr das Verhältnis zwischen den Farben und den Harmonien der Musik.

In der Arbeitsgruppe um Prof. W. Schulze hat sie beim Kongress in GMÜND (A) “Symmetry: Art and Science – 8th Congress and Exhibition of ISIS” im August 2010 teilgenommen. Die spezielle Aufbereitung von Skriabin’s Musik und dessen Beziehung zu den Farben war dabei eines der Schwerpunkte.

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Wunder der Musik – Synästhesie mit Nobuko Akiyama

In einem Interview für Kapsch (realisiert von Dagmar Bever), spricht Nobuko über ihre synästhetische Wahrnehmung der Musik.

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Synästhesie: Zwischensinnlich

erschienen in “Profil Wissen”, Wien

Die Stadt Wien, ein G-Dur-Akkord und die Zahl Sechs – für Nobuko Akiyama gibt es etwas, das all das verbindet: Ihre Lieblingsfarbe. Grün. Ganz besonders stark sind ihre Synästhesien bei Musik. „Als Kind habe ich alle Musikstücke auf G-Dur transponiert“, erinnert sich die Pianistin und Klavierpädagogin. Dieses „Umfärben“ habe ihr großen Spaß gemacht und ihr tiefe Zufriedenheit bereitet. Aber nicht nur bestimmte Akkorde oder Töne sind für Akiyama eng mit Farben verbunden. Jede Art von Musik hat für sie immer auch Farbe und Form. „Es beginnt grau“, sagt die Musikerin, während sie die ersten Noten von Prélude in e-Moll von Frédéric Chopin spielt. „Jetzt vermischt es sich mit dem c, wird rot, dann dominiert das graue h wieder…“ Die Musik fließt dabei von links nach rechts, ähnlich einem vielschichtigen, bunten Farbstrom voller Wirbel und Wellen.

Lukas Plank, für Profil

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Leben mit vermischten Sinnen
Die Welt der Synästhetiker

Dokumentar in der Regie von Gerald Teufel.
Co-produktion von ORF/3satund Gert Baldauf Film- und Videoproduktion, zusammen mit Austrian Television Fund und BMBF.

Beinhaltet ein Interview mit Nobuko Akiyama.

Wer Farben “hört” oder Klänge “sieht”, galt früher als “krank”. Heute sind synästhetische Fähigkeiten interessant für die Hirnforschung und für Künstlerinnen und Künstler Inspirationsquelle.
“Synästhetiker” fühlen sich dadurch ernstgenommen und wagen zunehmend den Schritt in die Öffentlichkeit. Im Film berichten sie unter anderem von farbig wahrgenommenen Buchstaben oder von diversen Geruchs- und Tasterlebnissen.

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Andere Tätigkeiten mit Bezug zur Bildenden Kunst

Juni 2010: Rumänisches Kulturinsitut Bukarest (Institutul Cultural Român)

Experimentelles Konzert innerhalb der Ausstellung des Malers Tudor Marinescu. Eigene Kompositionen und Werke von Takemitsu, Tschaikowski und Grieg.

Der Kompositionszyklus “Bilder aus einer/dieser Ausstellung”, mit Anspielung auf Mussorgski, illustriert musikalisch die Eindrücke der Bilder von Tudor Marinescu auf die Komponistin und thematisiert den Bezug der Pianistin zur Malerei, Farbe und Visuelles in der Musik.

Dezember 2009:
Tschaikowski – Performance mit den Stücken Oktober und November (aus dem Zyklus Die Jahreszeiten), gespielt zur Videoprojektion von Yuri Norstein’s Animationsfilm “Seasons” (1970).

Juni 2009:
Live-Improvisation von Musik zur Projektion des Films “Der Lauf der Dinge” (P. Fischli & D. Weiss, 1987), im Rahmen der “Harmonikalen Grundlagenforschung” an der Universität für Musik, Wien